07 Mai 2017 - Gerade sitze ich zu Hause, blicke der Frühlingssonne entgegen. Nehme Veränderungen wahr und blicke auf das, was nicht mehr ist. Nicht im schlechten Sinne. Ist es nicht aufregend zu sehen, welche Auswirkungen Entscheidungen auf unser Leben nehmen? Wie mal bewusst, mal unbewusst bestimmte Entscheidungen treffen, die unser gesamtes Leben um 180 Grad ändern, ohne dass wir es wirklich realisieren?
Entscheidungen treffen Menschen täglich. Sie machen uns ein wenig aus. Einige von ihnen sind unbedeutend für unseren weiteren Lebensweg und andere bewegen uns dazu, eine andere Abbiegung zu nehmen. In eine andere Richtung zu gehen. Vielleicht zurück, oder nach links. Wir schlagen neue Wege ein. Begegnen neuen Herausforderungen und stehen wieder vor neuen Entscheidungen. Wir schlagen auch alte Wege ein. Gehen zurück in die Gewohnheit, doch sehen nichts neues und entscheiden uns für einen neuen Weg.
Alle Entscheidungen haben etwas gemeinsam: Wir wachsen an ihnen. Früher oder später. Bewusst und unbewusst. Manchmal sogar ohne dass wir es wirklich wollen. Doch insgeheim sind wir froh darüber. Wir sind froh über Veränderungen, auch wenn wir sie vielleicht erst gar nicht wollten. Doch es musste so sein. Diese Entscheidungen sind wichtig für uns, weil sie uns prägen.
Vor zwei Jahren stand ich vor einer solchen Entscheidung. "Mach ich's? Oder mach' ich's nicht?". Ich hatte die Wahl mein Leben auf den Kopf zu stellen - von heute auf morgen. Etwas neues zu Beginnen, was mir vielleicht Angst macht. Was Konsequenzen mit sich bringt, die ich tragen muss. "Das macht mir Angst", sagte ich zu einer Freundin, als ich mit ihr darüber sprach. Ist es das wirklich Wert? Was soll ich bloß tun? Tu' ich das Richtige? Was ist, wenn ich nicht das Richtige tue und es mir hinterher viel schlechter geht? Andererseits ist da die Hoffnung, dass alles gut ausgeht. Dass ich einen Weg einschlage, der so viel schöner und bunter ist, als der, den ich bisher gegangen bin. "Was soll schon passieren?", sagte sie. "Entweder du verlierst und lernst daraus. Wächst daran und schließt damit ab, oder du gewinnst und wächst daran." "Ich muss es versuchen. Sonst bereue ich es", dachte ich – gefühlt 1000 Mal, bis ich mich entschieden hatte, diesen Weg zu gehen.
Es musste so sein.
Während mir die Sonnenstrahlen ins Gesicht strahlen, blicke ich auf diese Entscheidung zurück. Auf mein Vergangenheits-Ich, auf das ich wahnsinnig stolz bin. Diese Entscheidung und die Konsequenzen waren all' das Grübeln vorher wert. Sie hat mich glücklicher gemacht. Viel glücklicher als ich gedacht hätte, dass ich es heute wäre. Das war es wert. Rückblickend kann ich sogar behaupten, dass ich mich immer wieder so entscheiden würde. Ganz egal, was es mit sich brachte. Ist es nicht schön, auf diese Entscheidungen zurück zu blicken und dann zu realisieren, wie froh wir sind, sie eigentlich getroffen zu haben? Was für ein schöner Gedanke ist es, wenn wir dann noch feststellen, wie glücklich uns dieser Gedanke gemacht hat?